Sonnenfinsternis 2008


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SOFI IM WÜSTENCAMP - LIVEBERICHT AUS CHINA
SAMSTAG, 02.08.2008

Nach einer SoFi verlassen die "Eclipse-Chaser" in der Regel ziemlich bald den Schauplatz des Geschehens. Das ist in Jiayuguan nicht anders. Um 09:00 Uhr verabschieden wir die Gruppe von Sterne & Weltraum; die anderen Gruppen und Einzelgäste sind fast alle bereits in der Nacht oder am frühen Morgen abgereist. Zurück bleibt nur die Charterflug-Gruppe, die heute noch ein ausgiebiges Besichtigungsprogramm hat, das um 10:00 beginnt. Während Angi dort mitfährt, dusche ich gemütlich, packe dann meine Sachen und checke gegen Mittag aus. Mit dem Taxi geht es ins Eclipse City-Office, wo Rico, Liu Si und ich ein erstes Fazit ziehe. Zwischenzeitlich verlegen wir den Arbeitsplatz in eine benachbarte Garküche. Via Internet und Telefon trudeln so nach und nach Meldungen von den anderen Beobachtungsorten ein. In Yiwu war es von der Bewölkung her knapp, auch in Novosibirsk musste man lange zittern. An beiden Standorten war die Finsternis dann aber ähnlich eindrucksvoll wie hier bei uns. In Yiwu gab es ein paar Probleme mit den angeheuerten Personal, die das Eclipse City-Team mit viel Einsatz lösen konnte. Gegen 16:00 Uhr fährt der Bus mit der Charter-Gruppe am Office vor; Ivy ist hier nach wie vor Reiseleiterin. Es geht zu einer Besichtigung des Weinkellers von Jiayuguan, in dem 7000 Fässer lagern. Die Aufmerksamkeit für die Erläuterungen ist bisweilen nicht so groß, die Teilnehmer diskutieren über den gestrigen Tag, ihre Erlebnisse, ihre Fotos.
Vom Weinkeller fahren wir zum Airport, wo noch ein Gruppenfoto aufgenommen wird. Die lange Wartezeit - der Flug hat Verspätung - vergeht mit zahlreichen Gesprächen fast zu schnell. Um 21:40 hebt die Maschine der Shanghai Airlines dann ab, um via Xi'an zurück nach Pudong zu fliegen.

Wir werden noch einige Tage in Shanghai bleiben, um die Vorbereitungen für die nächstjährige Sonnenfinsternis voranzutreiben. Dieser Livebericht jedoch ist hiermit beendet. Wir bedanken uns für Interesse und wünschen Ihnen alles Gute.

Angela Weidenbach & Stefan Krause für Eclipse-Reisen.de


Qilian Shan
Blick auf das 5500 m hohe Qilian Shan

Willkommen
Jiayuguan International Hotel

Weinkeller
Blick in den größten Weinkeller Asiens

FREITAG, 01.08.2008

Um 08:00 sollen die Busse am International Hotel abfahren; an Bord sind diejenigen, die das Vormittagsprogramm in Jiayuguan mitmachen. Einige Kunden haben ihre Permits noch nicht und werden etwas nervös, als Ivy, die sie mitbringen soll, zunächst nicht erscheint. Sie kommt dann aber mit Rico im Auto an. Die Busse fahren schließlich ab, zurück bleibt nur Bus 5, mit dem einige Staff-Members die Getränke für das Day-Camp einkaufen sollen. Ich spreche mit Cathrin, die am besten Englisch kann und den kompetentesten Eindruck macht, das weitere Vorgehen ab.
Nach dem Frühstück geht es zunächst unter die Dusche und dann in Stephans Zimmer, wo wir an seinem Notebook noch einmal die letzten News im Internet checken. Danach fahre ich mit dem Taxi zum Eclipse City Office. Mit ein paar Minuten Verspätung fahren wir von dort mit Bus 5, der jetzt der "Management-Bus" ist, ab. Wir haben noch 3 Stellen in Jiayuguan, die wir anfahren müssen. Zuletzt laden wir im International Angi, Stephan und die verbliebenen "Survival-Kits" (Rucksäcke mit T-Shirt, Hocker, Sonnenschutz-Kappe und Info zum Tagesablauf) ein. Um 13:45 brechen wir dann endlich zum Tages-Camp an der Zentrallinie auf.
Was den weiteren Verlauf des Tages betrifft - schauen Sie sich die Fotos an!

Markt
Kleiner Straßenmarkt in Jinta

Tor
Die Zufahrt zum Camp auf der Zentrallinie

Campleben
Blick auf den Zentralbereich des Camps

Schatten 1
Ganz allmählich lässt das Sonnenlicht nach.

Schatten 2
Jetzt ist es bereits deutlich dämmrig geworden.

Schatten 3
Dann kommt der Kernschatten herangerast.

Schwarze Sonne
Die Schwarze Sonne, freihändig mit 500mm Zoom aufgenommen.

Abendstimmung
Nach der SoFi: Sonnenuntergang.

Erdschatten
Abendstimmung und Abschied vom Camp.

DONNERSTAG, 31.07.2008

Heute muessen wir das Hotel wechseln; vom Jiayuguan Hotel geht es zum Jiayuguan International Hotel. Da hier auch die meisten unserer Kunden untergebracht sein werden, trifft sich das ganz gut. Allerdings wissen wir nicht, wie es dort mit dem Internetzugang sein wird. Daher nutzen wir noch dii jetzige optimale Situation und arbeiten bis 12:00 in unseren Zimmern an den Rechnern. Nach dem Umzug beginnt dann die heiße Phase der Aktion Sonnenfinsternis 2008. Sunny hat bereits das Eclipse City-Information Desk vorbereitet und das Hotel hat einen Willkommensgruss auf seine Leuchtschrift gesetzt. Pünktlich um 13:00 Uhr trifft die Gruppe von Sterne & Weltraum unter Leitung von Joachim Biefang ein. Die sind ganz gut organisiert, sodass Check-In und Ausgabe der Permits fuer die Fahrt zur Zentralzone und der "Survival Kits" reibungslos verlaufen. Wir essen mit der Gruppe zu Mittag, bevor diese zu einer Besichtigungstour Richtung Great Wall-Museum aufbricht.

Informationdesk
Eclipse City-Informationdesk im Jiayuguan International Hotel

Willkommen
Willkommensgruß am Hotel

Inzwischen haben wir erfahren, dass die anderen Gruppen jeweils 1 Stunde später als erwartet eintreffen werden. Wir können also gemütlich zum Inter Soles-Meeting fahren, dass im gleichen Hotel stattfindet, in dem sich auch das Eclipse City-Büro befindet. Allerdings müssen wir einen anderen Aufgang nehmen, wo wir mit einer Hotelangestellten gleich zweimal im Fahrstuhl stecken bleiben. Aus unerfindlichen Gründen bewegt er sich nach einigen Minuten jeweils um 2 Stockwerke weiter. Vor dem Konferenzraum müssen wir durch eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen gehen, die Angst vor Zwischenfällen im Vorfeld der olympischen Spiele ist überall spürbar. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Vortrag von Stephan Heinsius, der auch die kleine Ausstellung konzipiert hat, die wir uns zwischendurch anschauen. Als Stephan fertig ist, müssen wir schon wieder aufbrechen. Vorher schauen wir aber noch kurz im Eclipse-City-Büro vorbei, wo Catalin die Stellung hält.
Um 18:00 Uhr kommt dann die Eclipse-City-Gruppe an, die von Beijing aus eine Tour entlang der Seidenstraße unternommen hat. Als wir mit ein paar Minuten Verspaetung und mit 70 Permits zu dem Hotel aufbrechen, in dem die beiden Gruppen von Guilin International wohnen werden, erfahren wir, dass man dort bereits eingecheckt hat und sich alle Kunden auf ihren Zimmern befinden. Wir warten also in der Lobby des Hotels und so nach und nach trudeln die Teilnehmer ein. Nach ein paar Hinweisen zum Ablauf des Eclipse-Tages gehen wir mit der Gruppe zum Huili-Hotel rüber. Dort hält Rico das offizielle Briefing für morgen ab. Draußen auf dem Platz gegenüber dem Hotel findet eine Show statt. Die meisten ziehen sich aber aus Müdigkeit in ihre Hotels zurück.
Für uns ist der Tag aber noch lange nicht zu Ende. Zunächst müssen all die Leute, die mit dem Charterflug aus Shanghai gekommen und erst während des Briefings eingetroffen sind, im Jiayuguan International Hotel eingecheckt werden, dann ist für 23:00 ein Management-Meeting im Eclipse City-Office angesetzt. Es dauert 3 Stunden, bis alle z.T. komplizierten Details für den bereits angebrochenen Eclipse-Tag geklärt sind.

Meeting
Mitten in der Nacht: letztes Teammeeting vor dem großen Tag

MITTWOCH, 30.07.2008

Nach einem chinesischen Frühstück und einiger Zeit am PC, die u.a. der Vorbereitung des Chats am Abend dient, gehen wir ins Eclipse City Office rüber, um uns auf den neuesten Stand zu bringen. Anschließend fahren wir mit einem Taxi zu dem neuen Park am Ostende der Stadt raus. Dort gibt es 2 Seen, einen kleineren, in dem geschwommen werden und mit Ruderbooten gefahren werden darf und einen großen (ca. 1 qkm), an dem man Tretboote leihen kann. Dazwischen sind viele Bäume, Blumenrabatten und einige künstliche Wasserläufe. Dominiert wird das Ganze von einem Turm, der die Form eines Delfins hat. In einer Gegend, wo es sonst nur Sand, und Steine gibt, ist en solches Naherholungsgebiet schon eine Attraktion. Zu Fuß machen wir uns auf den langen Weg zurück in die Stadt. Obwohl Jiayuguan nur etwa 130000 Einwohner hat, ist die Stadt weit ausgedehnt; endlos lange und extrem breite schnurgrade Straßen bestimmen das Bild. Auf den wichtigen Kreuzungen, die als Kreisel angelegt sind, thronen Denkmäler. Die Hauptstraße zum Zentrum wird von Geschäften aller Art gesäumt; die typischen Märkte findet man allerdings in den schmalen Nebengassen. Im Zentrum jedes Marktes - wir haben inzwischen schon 3 davon entdeckt - befindet sich eine Markthalle. Das letzte Stück zurück zum Hotel fahren wir mit dem Taxi. Nun werden erst einmal die Emails abgefragt und beantwortet, dann geht es noch einmal zum Eclipse City Office und von dort wieder hinaus zum Park. Dort befindet sich das Jiayuguan International Hotel, wo wir mit Tom Williams, einem Kunden von Eclipse City, zu Abend essen. Die Bestellung gestaltet sich etwas schwierig, weil niemand dort Englisch spricht.
Um kurz nach 22 Uhr fahren wir mit dem Taxi zurück in unser Hotel, denn um 23 Uhr beginnt unser Chat, der 2 Stunden dauert. Es geht recht munter zu, mit Teilnehmern, die in Shanghai, Urumqi, Jiayuguan und Deutschland sitzen.

Am East Lake
Dieser noch nicht fertige Turm am East Lake hat die Form eines Delfins

Lange Strasse
Eine der endlos langen Strassen von Jiayuguan

Denkmaeler
An jeder größeren Straßenkreuzung steht ein Denkmal

Markt
Ein typischer Straßenmarkt
DIENSTAG, 29.07.2008

Nachdem früh am Morgen noch der abnehmende Mond (im Sternbild Stier zwischen Aldebaran und Al Nath) zu sehen war, hat es sich danach rasch zugezogen; gegen Mittag beginnt es zu regnen. Wir schauen uns zu dieser Zeit das Office von Eclipse City an, machen dann einen kleinen Stadtrundgang. Den müssen wir vorzeitig abbrechen, weil wir dringend die letzten Daten von 2 unserer Gruppen einholen müssen. Andernfalls kann das Permit für das Eclipse Camp nicht ausgestellt werden. Als das geklärt ist, gehen wir zum Mittagessen ins Hotelrestaurant. Der Nachmittag sieht uns sehr lazy, wir gehen zum Teetrinken in die Hotellobby, machen einen Einkaufsbummel zur Markthalle. Gegen 20:00 Uhr kommen Xavier und Rico mit den Wissenschaftlern an. Bei einem ausgiebigen Abendessen im Great Walls Hotel wird dann gleich der Geburtstag von Manfred Rudolf (Eurastro) gefeiert. Den Abend lassen wir mit den Leuten von Eclipse City bei Lammspiessen und Bier in der Markthalle ausklingen.

Der abnehmende Mond
Noch 3 1/2 Tage bis zum Neumond

Im Eclipse City-Office
Das Office von Eclipse City in Jiayuguan

Opernhaus
Noch ein paar Feinarbeiten, dann ist das neue Opernhaus fertig

Zentrum
Diese Kreuzung ist das Zentrum von Jiayuguan
MONTAG, 28.07.2008

Nach nur einer Nacht in Shanghai geht es heute bereits weiter oder - wie ein Blick auf die Landkarte zeigt - eigentlich ein Stück zurück nach Jiayuguan. Die Fahrt vom Hotel zum Airport in Pudong und die Wartezeit dort nutzen wir zur Beobachtung der Wetterverhältnisse; immerhin ist die nächste totale Sonnenfinsternis am 22.07.2009 genau hier. Angi klärt mit Herrn Bo von "China entdecken" für einen Kunden zwischendurch noch ein Unterkunftsproblem in Beijing ab. Wie hat man sowas eigentlich geregelt, als es noch keine Handys gab?!
Die Flugstrecke nach Jiayuguan beträgt etwa 2500 km, die in 2 Etappen bewältigt werden. Zunächst geht es nach Xi'an. Die Maschine ist gut belegt, neben vielen Chinesen sind auch mehrere "Langnasen" an Bord. Wir vermuten, dass die meisten davon Eclipse-Chaser sind, denn es ist einer der letzten Linienflüge, der vor der SoFi nach Jiayuguan geht. In Xi'an, wo wir kurz in einen Transitbereich gebracht werden, empfängt uns eine fast unerträgliche Schwüle; die Luft ist ziemlich trübe.
Hier in Xi'an steigen weitere Passagiere zu, die z.T. mit einer Anschlussmaschine von Beijing herüber gekommen sind. Wir hören, wie sich 2 Briten über die SoFi unterhalten. Und dann sehen wir auch eine ganze Reihe von Eclipse T-Shirts mit den Aufschriften Astroeduca.com und Saros.org. Die spanische Gruppe hatte auf Ihrer Homepage ein Webcasting aus China angekündigt, jedoch nicht spezifiziert, von wo sie senden würden. Ein Hotel in Jiayuguan wäre ein geeigneter Übertragungsort, obwohl die Totalität in der Stadt nur etwa 60s dauern wird.
Über einer geschlossenen Wolkendecke geht es auf die letzte Etappe Richtung Jiayuguan. Irgendwann döse ich ein; als ich wieder aufwache und aus dem Fenster schaue, ist bereits die Wüste Gobi unter uns.

Die Wüste Gobi von oben
Ein erster Blick auf die Wüste Gobi

Genau in diesem Moment beginnt der Landeanflug. Ich schaue in Angis Mittelalter-Roman, etwa 2/3 des Schinkens sind inzwischen bewältigt.
Der Airport von Jiayuguan hat zwar eine 3 km lange Start- und Landebahn, da er als Ausweich-Flughafen dient. Das Terminalgebäude ist jedoch entsprechend der geringen regulären Flugfrequenz winzig. Nach dem Aussteigen empfängt uns eine angenehme Luft, vielleicht 27 Grad und ein frischer Wind, kein Vergleich zu der Schwüle in Xi'an. Catalin von Eclipse City Ltd. holt uns ab. Mit einem ziemlich alten und ziemlich klapprigen Taxi fahren wir in die Stadt, die von dem gewaltigen Komplex eines Stahlwerks dominiert wird.
In der Lobby des Jiayuguan Hotels lernen wir Sunny und LC, 2 der 3 chinesischen Mitarbeiterinnen von Eclipse City kennen. Die beiden helfen uns beim Einchecken, denn der englische Wortschatz der Hotelangestellten ist doch recht überschaubar. Wir ordern auch gleich für beide Zimmer Internetzugänge. Als wir dann die Räume im 6. Stockwerk beziehen, sind wir ziemlich überrascht, dass da nicht nur LAN-Kabel liegen, sondern gleich komplette PCs stehen.
So gegen 19:00 Uhr holen uns Catalin, Sunny und LC ab. Wir bummeln die Hauptstraße entlang bis zu einem Markt, auf dem es alle möglichen Sachen zu essen gibt, die über Holzkohle gegrillt werden. Als Grill dienen u.a. alte Blechtonnen. Unsere chinesischen Begleiterinnen entscheiden sich dann aber für eine Garküche, wo wir das Abendessen einnehmen. Auf dem Rückweg kaufen wir noch die obligatorischen Flaschen Mineralwasser ein. Im Unterschied zu Shanghai müffelt das Leitungswasser hier zwar nicht, aber trinken wollen wir es dennoch nicht.
Die Abenddämmerung gibt dann wieder Anlass zu einigen Fotos von den Hotelzimmern aus. Neben dem Stahlwerk, wo einiges an Gas abgefackelt wird, nehmen wir auch das neue Opernhaus ins Visier.

Abendstimmung in Jiayuguan
Abendstimmung in Jiayuguan, in der Bildmitte das neue Opernhaus

Wir gehen noch einmal in die Hotelloby runter, wo wir bei Tee (Angi) und Kaffee (Stefan) ein wenig für unseren Auftritt auf der AME im September plaudern.
Stephan Heinsius ist bereits seit vorgestern hier im Hotel, denn er bereitet für Eclipse City die Inter Soles-Tagung vor, die am Donnerstag stattfinden soll. Die Kontaktaufnahme erfolgt dann kurioserweise per Email, obwohl Stephan nur eine Etage über uns wohnt. Er kommt dann runter in mein Zimmer, wo wir bis weit nach Mitternacht die neuesten Informationen austauschen.
SONNTAG, 27.07.2008

Der Flug nach Shanghai mit CA 936 dauert 11 Stunden. Die Choreografie an Bord des A340 der Air China sorgt dafür, dass er nicht zu langweilig wird. Nach Erreichen der Reiseflughöhe gibt es erst einmal Getränke, dann das Abendessen und schließlich die unvermeidlichen Duty Free-Produkte. Als schließlich das Licht zur 6stündigen Nachtruhe gedimmt wird, habe ich 3 Zeitungen und einen Teile des Shanghai-Stadtführers hinter mir, Angi ist in ihrem endlos dicken Mittelalterroman deutlich weiter vorgedrungen; gleichwohl hat sie noch etliche hundert Seiten vor sich ... aber auch 3 weitere Flüge.
Um nicht ganz steif zu werden, mache ich einen Spaziergang durch den Airbus. Ganz hinten treffe ich einen Deutschen, der seit 18 Monaten in Shanghai lebt. Von der Sonnenfinsternis kommende Woche hat er bislang nichts gehört, aber er war 1999 in Deutschland dabei. Ich erzähle ihm ein wenig über die Finsternis und plötzlich hat er die Idee, am nächsten Freitag frei zu nehmen und nach Xi'an zur SoFi und zur Terrakotta-Armee zu fliegen. Vielleicht hätte ich ihm noch sagen sollen, dass die Schwarze Sonne schon im kommenden Jahr zu ihm nach Shanghai kommt?

Nach der Nachtruhe geht es dann wieder los mit Getränken und Frühstück, und dann beginnt auch schon der Anflug auf Pudong. Abgesehen davon, dass das Gepäck hinter der Zollkontrolle noch einmal durchleuchtet wird, fallen uns keine besonders strengen Sicherheitsmaßnahmen auf. Hinter uns in der Schlange steht ein Herr mit einem kleinen Reiseteleskop - ob er wohl problemlos durchgekommen ist? Die Frage ist für uns nicht ganz akademisch - immerhin könnte er einer unserer Kunden sein. Könnte, denn auf Grund des Internetvertriebs kennen wir die meisten unserer Kunden nicht persönlich - das wird sich in den nächsten Tagen hoffentlich ändern.

Nachdem wir Euro in Yuan gewechselt haben, besteigen wir ein Taxi, das uns zum Hotel bringen soll. Auf den Transrapid, der hier "Maglev" heißt, verzichten wir einstweilen; wir sind ja nach der SoFi noch einmal in Shanghai. Die 50 km lange Fahrt zum Best Western Hotel Longmen dauert etwa eine Stunde und führt an einem Sammelsurium von Mietskasernen, Baustellen und postmodernen Hochhäsern vorbei. Zwischendurch ergeben sich immer wieder Ausblicke auf die bekannte Skyline von Pudong. Das Best Western Longmen, in dem einige Rundreisen zur SoFi 2009 übernachten werden, befindet sich in unmittelbarer Nähe der Shanghai Railway Station, die so etwas wie der Hauptbahnhof von Shanghai ist. Nur wenige Meter weiter erhebt sich der auffällige Bau des Hotels Holiday Inn Downtown, in dem viele unserer Kunden und wir selber am kommenden Wochenende nach der diesjährigen Finsternis übernachten werden.

Nachdem wir eingecheckt und die Klimaanlagen in unseren Zimmern auf ein vernünftiges Maß herunterreguliert haben, nehmen wir unsere chinesischen Telefonkarten in Betrieb. Nun steht einem kleinen Spaziergang durch das Bahnhofsviertel nichts mehr im Wege. Die Temperatur ist zwar hoch - gut 30 Grad - und es ist ziemlich schwül, aber dennoch erträglich, weil vom Pazifik her ein recht lebhafter Wind weht. Dazu gibt es blauen Himmel mit vielen Cumulus-Wolken - von Smog ist zumindest heute nichts zu bemerken.
Etwa eine Stunde bummeln wir herum, machen einige Fotos und schauen uns das lebhafte, leicht chaotische Treiben auf den Straßen an. Es erinnert ziemlich an Paris. Auch in Shanghai ist das Überqueren einer Straße aktives Überlebenstraining für Fußgänger. Zwischen all den Hochbauten entdecken wir dann einen kleinen Grünbereich, dessen Zentrum ein Denkmal bildet.

Parkanlage im Bahnhosviertel
Kleine Ruhezone im quirligen Bahnhofsviertel

Wer da auf dem Sockel steht? Schauen sie hier nach - Sie werden genauso überrascht sein, wie wir es waren!

Im aktiven Kampf gegen die Dehydrierung decken wir uns in einem der vielen kleinen Läden mit Mineralwasser ein - Leitungswasser sollte man tunlichst meiden.
Das Best Western Longmen hat ein sehr geräumiges Restaurant, in dem wir zu Abend essen und das bekannte Tsingtao-Bier probieren. Es ist leicht, mit rasch vergehendem Schaum, ähnlich einem Kölsch, aber spritziger.

Abendstimmung in Shanghai
Abendstimmung in Shanghai, aufgenommen aus dem 19. Stockwerk unseres Hotels
SAMSTAG, 26.07.2008

Wir sitzen gerade vor Gate B26 im Frankfurter Flughafen. In einer guten Stunde starten wir mit CA 936 nach Shanghai, wo wir am Sonntag gegen 12:20 Uhr Ortszeit (= 06:20) eintreffen sollen.
Die letzten Wetterprognosen, die Jay Anderson über die SEML gepostet hat, klingen sowohl für Novosibirsk als auch für die chinesischen und mongolischen Standorte vielversprechend. Stephan Heinsius ist heute bereits in Jiayuguan eingetroffen und berichtet von gutem Wetter.
Apropos Wetter: auf unserer Fahrt von Bonn nach Frankfurt gab es jede Menge Blitze und einen kräftigen Regenguss bei Frankfurt. Dazu 30°C und hohe Luftfeuchte - ein kleiner Vorgeschmack auf Shanghai.

Fahrt zum Flughafen
Strömender Regen auf der A3
LIVEBERICHT VON DER SONNENFINSTERNIS 2008

Nach unsere guten Erfahrungen, den wir mit unserem Livebericht von der Mondfinsternis am 21.02.2008 gemacht haben, möchten wir Ihnen auch die Totale Sonnenfinsternis am 01.08.2008 (fast) live in Form eines Tagebuchs mit Berichten und Fotos präsentieren. Im Unterschied zum Februar wird es diesmal ein Reisetagebuch werden, denn wir werden die Schwarze Sonne zusammen mit vielen unseren Kunden an der chinesischen Seidenstraße erleben. Unser Beobachtungs-Standort wird etwa 120 km entfernt von Jiayuguan in der Wüste Gobi liegen.
Internetzugang ist auch in der chinesischen Provinz kein Problem. Trotzdem möchten wir uns nicht darauf verlassen, dass wir jederzeit via FTP-Upload Zugriff auf unsere Homepage und damit auf diese Seite hier haben. Wir haben deshalb 2 Ausweichmöglichkeiten eingerichtet:

BLOG ZUR SOFI 2008

FORUMS-THREAD BEI ASTRONATION.EU

Wenn Sie hier auf dieser Seite keine aktuellen Einträge finden, dann versuchen Sie es bitte unter einer der beiden oben genannten Adressen.

Wir werden mit unserem Bericht noch vor der Abreise nach China beginnen, voraussichtlich am 25. oder am 26.07.2008.

Nach derzeitiger Planung werden wir am 30.07.2008 um 17:00 Uhr MESZ (= 23:00 Uhr Ortszeit) einen CHAT anbieten, bei dem wir uns live aus China melden und für Fragen rund um die SoFi zur Verfügung stehen. Der Chatroom ist ausgesprochen bedienerfreundlich - einfach auf den "Login"-Button klicken und schon geht es los.