EINFÜHRUNG
Am frühen Morgen des 31.05.2003 gibt es in Mitteleuropa zum ersten Mal nach der "Jahrhundertfinsternis" von 1999 wieder eine Sonnenfinsternis zu sehen. Es handelt sich um eine tiefe partielle Finsternis mit einem Bedeckungsgrad zwischen 84% im Südosten und 90% im Nordwesten (Graphik bei astroinfo.org). Wie eine andere Graphik von astroinfo.de zeigt, geht die Sonne bereits teilweise verfinstert auf. Die maximale Phase wird kurz darauf noch in unmittelbarer Horizontnähe erreicht. Von den vier partiellen SoFis, die bis 2008 von Deutschland aus zu sehen sein werden, ist diese sicher die bei weitem eindrucksvollste.
Was wir bei uns zu sehen bekommen, ist lediglich die partielle Phase einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die über dem Nordatlantik zu sehen sein wird. Der Nordosten SCHOTTLANDS erlebt unmittelbar nach Sonnenaufgang eine etwa eine Minute lange ringförmige Bedeckung der Sonne durch den Mond knapp über dem Horizont. Je weiter man im Nordosten ist, desto höher steht die Sonne während der zentralen Verfinsterung über dem Horizont, auf den Shetland-Inseln immerhin knapp 4°. Mehr Abstand zum Horizont hat die Sonne auch auf den FÄRÖERN nicht, dafür ist der Feuerring hier aber über 3 Minuten lang sichtbar, und die partielle Verfinsterung ist in ihrem gesamten Verlauf zu beobachten. Noch etwas günstiger sind die Bedingungen in ISLAND (Graphik bei astroinfo.org), wo die maximale Dauer von 3m37s fast erreicht wird. Der Feuerring bewegt sich danach quer über Grönland. Abgesehen von der nur sehr umständlich erreichbaren Siedlung Ittoqqortoormiit im Osten der Insel wird dabei zunächst keine menschliche Ansiedlung berührt. Die ringförmige Verfinsterung ist dann aber noch im Westen GRÖNLANDS von zahlreichen Ortschaften aus zu beobachten, sofern der Blick zum Horizont nicht durch Berge verstellt ist, denn das Geschehen spielt sich nur gut einen Sonnendurchmesser vom Horizont entfernt ab.
WO BEOBACHTEN?
Die vorstehende Übersicht zeigt schon, daß ein guter Beobachtungsplatz eine wesentliche Voraussetzung erfüllen muß, nämlich freien Blick zum Horizont zu bieten. Da alle oben genannten Gebiete zu den sichersten Reiseländern der Erde zählen, sind die zu erwartenden Wetterverhältnisse der entscheidende Faktor für die Auswahl des Beobachtungsortes. Generell ist das Wetter im Nordatlantik unberechenbar, Tiefdruckgebiete ziehen in schneller Folge vorüber und sorgen z.B. für rekordverdächtige 280 Tage mit Niederschlag auf den Färöern. Die schottischen Highlands und die Hochgebirge im Süden Islands stehen dem kaum nach. Zum Glück findet die Finsternis Ende Mai in der (relativ) niederschlagsärmsten Zeit des Jahres statt. Mehrtägige Schönwetter-Perioden sind dann durchaus möglich. Die Chancen, die Finsternis zu sehen, erhöhen sich auf der Leeseite der Gebirge, also im Nordosten Schottlands und vor allem in Nordost-Island. Dort herrscht dank häufig auftretender warm-trockener Fallwinde sogar ein kontinental getöntes Klima. Die wüstenartige, bizarre Vulkanlandschaft dürfte eine phantastische Kulisse für die SoFi abgeben. Da die Verfinsterung hier viel länger dauert und die Sonne etwas höher über dem Horizont steht als in Schottland, ist der NORDOSTEN ISLANDS als der günstigste Beobachtungsraum zu betrachten. Außerdem bietet die rund um Island verlaufende, inzwischen sehr gut ausgebaute Ringstraße je nach Wettervorhersage noch bis kurz vor der Finsternis die Möglichkeit auf die entgegengesetzte Seite der Insel auszuweichen.
Viele weitere Informationen zur SoFi am 23.11.2003 finden Sie in unserem INFOPORTAL.
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