Die Sonnenfinsternis am 31.05.2003 ist als mehr oder weniger tiefe partielle Verfinsterung überall in Europa (Ausnahme: Spanien, Portugal) und Kleinasien zu sehen, außerdem im äußersten Nordosten Afrikas, im Westen und in der Mitte Asiens, im Norden Grönlands, in den arktischen Regionen Kanadas und in ganz Alaska (Karte der NASA, 71kb, Artikel von Sky & Telescope). Dabei erreicht die Finsternis eine Magnitude (Größe) von 0,93, d.h es werden bis zu 93% des Sonnendurchmessers vom Mond bedeckt. Der verfinsterte Flächenanteil ist geringer, nämlich maximal 88%. Die meisten der vom Halbschatten des Mondes überstrichenen Orte bekommen eine wesentlich bescheidenere partielle SoFi zu sehen. Nur dort, wo die Magnitude größer ist als 0,6 (entspricht etwa 50% der Sonnenfläche), bemerkt man die von Beobachtern immer wieder beschriebene seltsame, bisweilen gespenstisch anmutende Veränderung des Tageslichtes. Richtig auffällige Lichtabschwächungen sind jedoch erst ab einer Magnitude von etwa 0,8 (entspricht etwa 74% der Sonnenfläche) zu verzeichnen. Eine so tiefe partielle Sonnenfinsternis wird in Mitteleuropa, den Ländern an der Ostsee, Skandinavien, Großbritannien, Nordgrönland und auf den Inseln der kanadischen Arktis erreicht.
Je nach geographischer Lage findet die SoFi zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten statt (Karte der NASA, 41kb, Animation von A. Sinclair, 197 kb. So ist sie in Mitteleuropa bei Tagesanbruch bereits in vollem Gange, weshalb die Sonne z.B. in Frankfurt als schmale Sichel aufgehen wird. In Sibirien ist die Finsternis um die Mittagszeit zu sehen, während sie in Alaska bei Sonnenuntergang in den späten Abendstunden stattfindet. Dort schreibt man wohlgemerkt noch den 30.05.2003. Die wenigen Einwohner Grönlands erleben die SoFi zu einer Tageszeit, zu der man sonst eher Mondfinsternisse erwartet, nämlich gegen Mitternacht. Aufgrund der hohen nördlichen Breite geht die Sonne dort Ende Mai bereits nicht mehr unter.
Wesentlich weniger ausgedehnt ist die Zone, in der der Mond vor der Mitte der Sonnenscheibe zu sehen ist, es also zu einer ringförmige Sonnenfinsternis kommt. Dieser Bereich zentraler Verfinsterung erstreckt sich halbkreisförmig vom Norden Schottlands, über die Orkney-, Shetland- und Färöer-Inseln und Island bis zur Westseite Grönlands. Der Punkt maximaler Verfinsterung liegt fast genau auf dem Polarkreis zwischen Island und Grönland.
Im Bereich der ringförmigen Verfinsterung werden etwa 88% der Sonnenscheibe vom Mond überdeckt - entsprechend empfängt die Erdoberfläche nur noch gut 10% des üblichen Sonnenlichtes, eine Abschwächung, die sich sehr deutlich bemerkbar macht.
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