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WAS SIEHT MAN IM NORDATLANTIK?
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Die SoFi am 31.05.2003 ist in grossen Teilen des nordatlantischen Raums ringförmig, d.h. der Mond tritt genau vor die Sonnenscheibe (es kommt also zu einer zentralen Verfinsterung), ohne sie aber ganz zu bedecken. Der scheinbare Durchmesser des Mondes ist in diesem Fall kleiner als derjenige der Sonne. Selbst im Maximum der Verfinsterung bleibt rund um die Mondscheibe ein schmaler Ring der Sonnenscheibe sichtbar, welcher bei einer Breite von etwa 1 Bogenminute etwa 12% der gesamten scheinbaren Sonnenfläche entspricht. Das hört sich wenig an - aber: dieser "Feuerring" ist etwa 40000fach heller als der Vollmond! Selbst wenn man wegen der Horizontnähe von einer Extinktion um gut 2 Grössenklassen ausgehen kann, ist der Feuerring immer noch ein Objekt der -22. bis -23. Größenklasse mit rund der 8000fachen Leuchtkraft des Vollmondes. Die verfinsterte Sonne darf deshalb nur durch geeignete Filter betrachtet werden, ganz gleich ob Sie mit optischen Geräten oder mit dem blossem Auge beobachten!
Schauen Sie sich die nachfolgende Abbildungen bitte aus etwa 150 cm Entfernung an
So etwa werden Sie die Sonnenfinsternis mit blossem Auge durch eine "SoFi-Brille" sehen:
Im Fernglas (10 x 40, mit Objektivfiltern) sollte sich etwa folgender Anblick bieten:
Ein kleines Teleskop liefert bei rund 60facher Vergösserung durch ein Objektivfilter ungefähr dieses Bild:
Weil der Sonnenring so hell ist, treten die für eine totale SoFi charakteristischen Phänomene nicht auf. Trotzdem ist eine ringförmige Sonnenfinsternis zweifelsohne nicht nur ein sehr seltenes, sondern auch ein eindrucksvolles Naturereignis. Wegen des hohen Bedeckungsgrades der Sonne kommt es zu einer sehr deutlichen und bisweilen geradezu gespenstischen Abschwächung und Farbveränderung des Tageslichtes. Die ohnehin bizarren Landschaften der nordatlatischen Inseln dürften die Wirkung dieser Begleiterscheinungen noch verstärken. Sowohl beim 2. Kontakt (Übergang der partiellen in die ringförmige Phase) als auch beim 3. Kontakt (erneuter Übergang in die partielle Phase) wird der von totalen SoFis her bekannten "Perlschnureffekt" (Erläuterung von Antonius Schrode) auftreten. Am Rand der Zentralzone, wo der Mondrand während der gesamten ringförmigen Phase mit dem Sonnenrand in Berührung bleibt, ist das Phänomen noch ausgeprägter. In dieser Hinsicht sind die Shetland-Inseln ein guter Beobachtungsort.
Achten Sie auch auf den Himmel: bei klarem Wetter werden Sie die VENUS ziemlich problemlos mit bloßem Auge sehen können, wahrscheinlich schon einige Minuten vor dem 2. Kontakt.
Am 10.5.1994 war in Marokko eine ringförmige SoFi mit etwa dem gleichen Bedeckungsgrad wie bei der jetzt anstehenden Finsternis zu beobachten, zwar kurz vor Sonnenuntergang, aber eben auch in unmittelbarer Horizontnähe. Eine Gruppe von Astronomen hat Ihre Eindrücke in einem lesenswerten Bericht festgehalten. Die Fotos von Nick Quinn (ebenfalls Marokko 1994) und Daniel Fischer (Kalifornien 1992) vermitteln eine Vorstellung davon, wie eine ringförmige Sonnenfinsternis in Horizontnähe aussieht.
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