REISENDE NACHT IN FERNOST Ihr Infoportal zur Totalen Sonnenfinsternis am 22.07.2009 präsentiert von IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Eclipse-Reisen.de 2001 - 2009, all rights reserved |
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ERKUNDUNGSREISE NACH SHANGHAI 09.11.2008 10.11.2008 11.11.2008 12.11.2008 13.11.2008 14.11.2008 Videos |
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DIENSTAG, 11.11.2008: WUZHEN - JINSHAN Nach dem Frühstück empfängt uns wiederum ein strahlend blauer Himmel. Für die Rückfahrt zum Eingangsportal nehmen wir einen Elektrobus (Foto). Wir schauen uns das Gefährt genau an - mehr als 6 Passagiere mit astronomischer Ausrüstung lassen sich bei einer Fahrt wohl nicht befördern. Linlin und Jessica begleiten uns zum Ausgang. Während wir dort noch auf die Anlieferung unseres Gepäcks warten, trifft bereits der Agentur-Mitarbeiter ein, der uns nach Jinshan fahren wird. Da er Deutsch spricht, ist die Verständigung kein großes Problem. Nachdem wir auf einer Karte die Route geplant haben, geht es zunächst zu der Mittelschule in der Neustadt von Wuzhen, auf deren Gelände (Ortsmarke GoogleEarth) zwei Reisegruppen die SoFi beobachten werden. Da gut die Hälfte der Teilnehmer unsere Kunden sind, möchten wir das Gelände natürlich selber in Augenschein nehmen. Eine kurze Inspektion, in deren Verlauf ein paar Fotos und ein Panoramavideo gemacht werden, überzeugt uns davon, dass dies beobachtungstechnisch in der Tat eine gute Wahl ist. Der Rasensportplatz der Mittelschule von Wuzhen - Beobachtungsort für 2 Reisegruppen. Panoramavideo des Rasensportplatzes der Mittelschule von Wuzhen. Der kürzeste Weg zur Küste führt über die Autobahnen bis zur letzten Abfahrt vor der Hangzhou Bay Bridge. Von hier aus erreichen wir in wenigen Minuten den Ort Zhapu, der zwischen den Neun-Drachen-Bergen, den einzigen Erhebungen weit und breit, und der Küste liegt. Die Ortsmitte wird durch einen weitläufigen Platz merkiert (Foto). Wir halten an, denn dies wäre bei einer etwaigen Wolkenflucht von Wuzhen aus der am schnellsten (ca. 75 Minuten) erreichbare Ausweichort an der Küste. Der Platz ist frei zugänglich, doch dann stoßen wir auf ein Problem, das bei den totalen Sonnenfinsternissen nach 1999 nie eine Rolle gespielt hat: Straßenbeleuchtung. Hier handelt es sich zudem nicht um einfache Laternen, sondern um Flutlichtmasten. Wenn die Beleuchtung nicht zeit- sondern helligkeitsgesteuert ist, wird sie bei Herannahen des Kernschattens unweigerlich angehen. Etwas frustriert über diesen Befund spazieren wir in den Park hinter dem Platz und gelangen nach ein paar hundert Metern an eine Uferpromenade (Ortsmarke GoogleEarth). Auch hier stehen ein paar kleinere Beleuchtungskörper, aber etwas nach hinten versetzt, sodass sie nicht wirklich stören können. Platz genug wäre vorhanden (Foto); das Panorama mit den Hügeln und dem alten Fischerort auf der einen Seite sowie den Hafenkränen und der Hangzhou Bay Bridge auf der anderen Seite ist recht ansprechend. Zudem kann man über eine Seitenstraße mit Bussen bis fast an die Promenade gelangen. Hafenanlagen bei Zhapu, im Hintergrund ein Teil der 36 km langen Hangzhou Bay Bridge. Unweit der Hafenkräne findet sich ein Fischerdorf. Straßenmarkt mit getrockneten Meerestieren. Nicht unzufrieden fahren wir weiter, ist doch unsere Suche nach alternativen Beobachtungsorten gut angelaufen. Von Zhapu aus gibt es keine Straße direkt an der Küste entlang; wir müssen deshalb auf der Landseite einen Bogen um die Neun-Drachen-Berge fahren. Durch kleinere Orte (Foto) gelangen wir nach einige Zeit wieder an die Küste, die hier von Industrieanlagen und einem etwa 2 Quadratkilometer großen Polder (Foto) zur Landgewinnung dominiert wird (Ortsmarke GoogleEarth). Zu dem Polder führen mehrere asphaltierte Zufahrten, die jeweils einige hundert Meter auseinander liegen. Auf dem alten Außendeich, der jetzt zum Binnendeich geworden ist, führt ein kilometerlanger befestigter Weg entlang, der freien Blick nach Osten bietet. Keine attraktive Umgebung, aber beobachtungstechnisch brauchbar. Da chinesische Reisebusse nicht über Toiletten verfügen, wäre noch das sanitäre Problem zu lösen. Interessanterweise befinden sich auf der Landseite des Deichs dichte Baumpflanzungen ... nun ja, wir sprechen hier von einem Ausweichbeobachtungsort. Nicht schön, aber zur SoFi-Beobachtung gut geeignet: Küste westlich von Quantang. Straßenszene im Küstenort Quantang. Östlich des Polders stoßen wir wiederum auf Industrieanlagen, und dann gelangen wir nach Quantang; gerade zur passenden Zeit für das Mittagessen. Unser Fahrer entdeckt eine Garküche (Foto), die wir wohl glatt übersehen hätten, weil sie sich in einer Werkstatt verbirgt. Was wir hier aufgetischt bekommen (Foto), ist unglaublich schmackhaft; wir bestellen noch einmal nach; die Inhaber sind glücklich. Vermutlich sind wir die ersten Langnasen, die hier jemals eingekehrt sind. Entlang weiterer Industrieanlagen erreichen wir schließlich Jinshan. Da wir den Strand (Ortsmarke GoogleEarth) bereits kennen und zur Beobachtung der SoFi für ungeeignet erachten, sehen wir uns nach Alternativen um. Da gibt es zum Beispiel den Stadtpark (Ortsmarke GoogleEarth) mit weiten offenen Rasenflächen, einem Café (Foto), einem Teich (Foto), Toilettenanlagen und einem kleinen Zoo. In letzteren werden u.a. Paviane (Foto) und diverse skurrile Vögel (Beispiel 1, Beispiel 2) gehalten. Ein Emu (Portrait-Foto) erinnert uns daran, wo nach 2009 die übernächste totale SoFi stattfinden wird. Für 2009 wäre der Zoo kein uninteressanter Standort, denn man könnte beobachten, wie die Tiere sich während der Finsternis verhalten. Da der Park im Sommer bereits um 05:30 Uhr öffnet hätte man auch Zeit genug, sich in Ruhe für die SoFi einzurichten. Wir fahren nun relativ ziellos kreuz und quer durch die Stadt, entdecken aber keinen weiteren wirklich geeigneten Beobachtungsort. Irgendwie landen wir dann am Seagull Hotel (Ortsmarke GoogleEarth). Den kleinen Park vor dem Hotel kennen wir bereits aus der Nähe, nicht aber die riesige Brachfläche, die sich jenseits der Straße anschließt. Angi geht ein Stück auf das Gelände hinaus und kehrt dann unter Kopfschütteln zurück - zu uneben, zu feucht. Diese Freifläche in Jinshan erweist sich als feucht und uneben, kein guter Beobachtungsort. Der kleine Park ist gut geeignet, aber man sollte sich seinen Platz am SoFi-Tag früh sichern. Angesichts des schon fortgeschrittenen Nachmittags beenden wir unseren Aufenthalt in Jinshan und folgen der Küstenstraße weiter nach Osten. Sie führt hier unmittelbar an der Innenseite des Deichs entlang. An einer Stelle gibt es einen Zugang zum Deich (Ortsmarke GoogleEarth). Ein Bus könnte hier nicht parken, aber für den PKW reicht es aus. Auch hier führt auf der Deichkrone ein Weg entlang, begehbare Dämme (Foto) reichen in das vorgelagerte Marschland hinaus. Im Notfall wäre das als Beobachtungsort geeignet, doch wenn die Flut kommt, könnten die Füße durchaus nass werden. Zudem stünde als einzige sanitäre Anlage die Baumtoilette zur Verfügung. Insgesamt kein schöner Ort; der jetzt graue Novemberhimmel trägt das seine zur Tristesse bei. Ein weiterer Ausweich-Beobachtungsort: Küste nördlich von Jinshan. Panoramavideo der Küste nördlich von Jinshan. In der hereinbrechenden Dämmerung nehmen wir die letzten Kilometer zum Ramada Sino Bay Hotel in Angriff. Wir erreichen den Chemical Park, der sich über viele Kilometer entlang der Küste nach Osten zieht. Etwa 2 Kilometer landeinwärts befindet sich in Mitten von Reisfeldern eine Siedlung, die im Wesentlichen aus ein paar Wohnblocks, Verwaltungsgebäuden und eben dem erst vor ein paar Monaten eröffneten Hotel besteht (Ortsmarke GoogleEarth). Direkt an das Hotel schließt sich ein Golfplatz an - sogar Industriemanager brauchen Entspannung. Wir entspannen nach dem Check-In auch erst einmal. An Ende des Gangs bieten Fenster einen guten Blick nach Südosten. Viel ist jetzt in der Dunkelheit nicht zu sehen, bis auf das tägliche Feuerwerk; diesmal ist es eine der auch bei uns bekannten Batterien, die neben einem Wohnblock abgefeuert wird. Zum Abendessen treffen wir uns mit unserem Fahrer im Hotelrestaurant. Danach bin ich plötzlich hundemüde, die letzten Tage waren schon anstrengend. Mit ein paar Tassen Kaffe an der Bar im Erdgeschoss werde ich wieder so munter, dass ich anschließend im Zimmer wenigstens noch die dringendsten Büroarbeiten erledigen kann. Zum Seitenanfang |