SAMSTAG, 03.03.2007
Nach dem Frühstücksbüffet versuchen Angela und Stefan noch, in Adenau ein Verbindungsstück für Stefans Kamera zu kaufen, um diese auf einem Stativ zu befestigen. Da es in der kleinen Stadt kein Fotogeschäft gibt, ist es ein aussichtsloses Unterfangen.
Pünktlich um halb elf trifft im strömenden Eifelregen der bestellte Bus ein. Damit steht dem Ausflug zu den Radioteleskopen nichts mehr im Wege.
Zuerst führt uns die Reise über Schuld und Bad Münstereifel zum historischen Radioteleskop auf dem Stockert, das unter Denkmalschutz steht. Unterwegs erfahren wir von Stefan eine Menge über die Entstehungsgeschichte der Eifel und die dortige Flora. Am Stockert angekommen, hält Stefan einen Vortrag über Entwicklung und Aufgaben der Radioastronomie. Derweil regnet es ohne Unterlass und der Wind hat teilweise stürmische Züge.
Daher gehen wir schnellstmöglich zurück zum Bus und fahren nach Effelsberg zum weltberühmten Radioteleskop des Max Planck-Instituts für Radioastronomie. Auf dem Parkplatz bleiben wir erst einmal im Bus und verzehren unsere Lunchpakete. Danach hat der Regen aufgehört. Trotzdem zeigt sich die Eifel weiter von ihrer rauen Seite, denn die teils heftigen Böen machen das Fortkommen auf dem Planetenwanderweg vom Parkplatz zum Besucherpavillon schwierig.
Das riesige Radioteleskop, dessen Durchmesser 100m beträgt, ist wirklich beeindruckend. Glücklicherweise haben wir mit Andreas Kempf jemanden in der Gruppe, der vor einigen Jahren selber an diesem Gerät gearbeitet hat. Er weiß Interessantes und Amüsantes zu berichten und entschädigt uns so für die Tatsache, dass man die Anlage nur von außen besichtigen kann. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto (und –video) freuen sich alle auf die Rückkehr zum trockenen und warmen Bus. Erneut passieren wir Mars, Venus, Jupiter & Co. auf dem Weg zum Parkplatz.
Abb. 3: Das historische Radioteleskop auf dem Stockert bei Bad Münstereifel (03.03.2007). Bitte klicken Sie auf das Bild, um das Originalfoto (1.3 mb, 3264*2448 px) anzuschauen.
Abb. 4: Radioteleskop Effelsberg - Detailansicht aus dem äußeren Bereich des Parabolspiegels (03.03.2007). Bitte klicken Sie auf das Bild, um das Originalfoto (1.4 mb, 3264*2448 px) anzuschauen.
Abb. 5: Gruppenfoto am Radioteleskop Effelsberg (03.03.2007).
Abb. 6: Satellitenbilder (Infrarot, Ausschnitt) von NOAA 17 vom 03.03.2006, 11.24 MEZ (links) und von NOAA 18 vom 03.03.2006, 13.57 MEZ (rechts). Das schwarze Quadrat markiert jeweils die ungefähre Lage von Adenau. Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland.
Wir beschließen spontan, auf dem Rückweg zum Hotel noch einen Abstecher nach Altenahr zu machen. Der kleine Ort an der Ahr ist dank seiner Weinfeste ein sehr bekanntes Ausflugsziel. Die Burgruine Are, die auf einem schroffen Felsen hoch über dem Ort thront, ist ein beliebtes Fotomotiv. Im Kristallspiegel-Tanzsaal wärmen wir uns bei einem Kaffee oder Tee wieder auf, bevor wir die Rückreise durchs Ahrtal in Richtung Nürburgring antreten.
Zurück im Hotel checken Stefan und Angela als erstes via Internet die neuesten Wetteraussichten für die Nacht. Nach einem langen Telefonat mit unserem Wetterexperten Jürgen Vollmer entscheiden wir aufgrund der guten Prognosen für unsere Region, dass wir die MoFi vom Hotel aus beobachten und den "Bereitschaftsbus" wieder abbestellen. Alle Teilnehmer freuen sich darüber, denn vor unserem Tagungsraum haben wir eine kleine Terrasse, auf der wunderbar die technische Ausrüstung aufgebaut werden kann. Außerdem besteht so die Möglichkeit, sich zwischendurch aufzuwärmen. Das ist doch viel angenehmer, als im Nirgendwo auf einem dunklen Acker zu frieren.
Gegen 18 Uhr gibt es ein 3-Gänge-Menü in gemütlicher großer Runde. Man tauscht sich über vergangene und zukünftig geplante Reisen zu astronomischen Großereignissen aus oder diskutiert eifrig über Fußball.
Abb. 7: Abendessen im Sonnenhof (03.03.2007).
Gegen 21 Uhr beziehen wir dann wieder unseren Tagungsraum. Als einige Hotelgäste mitbekommen, was wir auf unserer kleinen Terrasse spannendes machen, werden sie neugierig und möchten ebenfalls einmal einen Blick durchs Teleskop werfen. Auch einige Kellner kommen in unregelmäßigen Abständen vorbei, um den Roten Mond und den imposanten Sternenhimmel zu betrachten. Wie Jürgen Vollmer es vorhergesagt hatte, zieht zwischen 21.30 und 22.30 Uhr ein letztes, schon teilweise aufgelöstes Wolkenband über Adenau hinweg. Danach genießen wir 4 Stunden lang einen freien und ungetrübten Blick auf das Naturschauspiel. In voller Länge können wir die Totale Mondfinsternis bestaunen und in vielen Fotos und Videos festhalten.
Da Stefan seine Kamera aus bekannten Gründen nicht auf dem Stativ befestigen kann, baut er sich eine ganz eigene "Konstruktion" - MacGyver lässt grüßen.
Abb. 8: Bevor die Wolken den Mond gegen 22.30 Uhr wieder freigaben, konnten wir die MoFi im Internet verfolgen; hier ein Webcasting aus England.
Abb. 9: Satellitenbild (Infrarot, Ausschnitt) von NOAA 17 vom 03.03.2006, 21.14 MEZ. Das weiße Quadrat markiert die ungefähre Lage von Adenau; die Pfeile deuten auf das Wolkenband, das kurz nach dieser Aufnahme duchzog und die Beobachtung der Halbschattenphase und der ersten Minuten der partiellen Phase verhinderte. Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland.
Abb. 10: Anblick des Sternenhimmels während der totalen Phase der Mondfinsternis. Bitte klicken Sie auf das Bild, um das Originalfoto (2.2 mb, 3264*2448 px) anzuschauen.
Abb. 11 & 12: Erste Partielle Phase der Mondfinsternis.
Abb. 13 & 14: Totale Phase der Mondfinsternis (Beginn und Finsternismitte).
Abb. 15 & 16: Totale Phase (Ende) und zweite partielle Phase der Mondfinsternis.
Abb. 17 - 20: Zweite partielle Phase der Mondfinsternis.
Abb. 21: Satellitenbilder (Infrarot, Ausschnitt) von NOAA 17 vom 03.03.2006, 22.54 MEZ (links) und von NOAA 18 vom 04.03.2006, 02.11 MEZ (rechts). Das weiße Quadrat markiert jeweils die ungefähre Lage von Adenau. Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland.
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