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Sonnenfinsternis 2008


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SOFI IM WÜSTENCAMP

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Dieser Bericht basiert auf dem Livereport, den wir während unserer Reise in China erstellt haben.
DONNERSTAG, 31.07.2008: Hotels und Meetings

Heute muessen wir das Hotel wechseln; vom Jiayuguan Hotel geht es zum Jiayuguan International Hotel. Da hier auch die meisten unserer Kunden untergebracht sein werden, trifft sich das ganz gut. Allerdings wissen wir nicht, wie es dort mit dem Internetzugang sein wird. Daher nutzen wir noch die jetzige optimale Situation und arbeiten bis 12:00 in unseren Zimmern an den Rechnern. An das pausenlose Hupkonzert, das von der Straße hochschallt, haben wir uns längst gewöhnt. Recht verbreitet scheint auch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu sein. Typischerweise handelt es sich dabei um Knallkörperketten. Die Brenndauer einer solchen Konstruktion (in Deutschland verboten) kann eine Minute und mehr betragen. Hier eine kleine Hörprobe (mp3, 314 kb).

Nach dem Umzug beginnt dann die heiße Phase der Aktion Sonnenfinsternis 2008. Sunny hat bereits das Eclipse City-Information Desk vorbereitet, und das Hotel hat einen Willkommensgruss auf seine Leuchtschrift gesetzt. Pünktlich um 13:00 Uhr trifft die Gruppe von Sterne & Weltraum (SuW) unter Leitung von Joachim Biefang ein. Während des gemeinsamen Mittagessens erfahren wir, dass die SuW-Leute unterwegs mehrfach den beiden Gruppen "Östliche Seidenstraße" von Guilin Everyone begegnet sind, die auf der gleichen Route unterwegs waren. Da die SuW-Gruppe aber an dem Tag, als die Überschwemmung kam, zeitlich früher dran war, war sie davon weniger betroffen. Doch anstrengend war die Reise bislang trotzdem gewesen. Außerdem haben einige Teilnehmer eine leichte Magenverstimmung. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass nicht alle an den Programmen heute nachmittag und morgen vormittag teilnehmen möchten. Während das heute kein Problem sein wird, müssen wir wegen morgen unbedingt mit Rico Rücksprache halten. Wir wissen nicht, ob die Busse von Anfang an in Kolonne fahren müssen und welche Vorschriften die Behörden sich vielleicht noch haben einfallen lassen. Rico ist im Moment aber nicht erreichbar, weil er mit InterSoles beschäftigt ist. Wir geben jetzt jedenfalls erst einmal die Permits fuer die Fahrt zur Zentralzone und der "Survival Kits" für die gesamte SuW-Gruppe aus. Einige der Teilnehmer bauen dann gleich vor dem Hotel ihre Teleskope auf, um einen Blick auf die Sonne zu werfen.

Informationdesk
Eclipse City-Informationdesk im Jiayuguan International Hotel

Sonnenbeobachtung
Einige aus der SuW-Gruppe nutzen das schöne Wetter für Sonnenbeobachtungen

Umgebungsplan
Luftbild (Quelle: GoogleEarth) von Jiayuguan und Umgebung mit den Hotels und Besichtigungszielen unserer Reisegruppen.

Inzwischen haben wir erfahren, dass die anderen Gruppen jeweils 1 Stunde später als erwartet eintreffen werden. Wir fahren mit denjenigen aus der SuW-Gruppe, die an der Besichtigung des Great Wall-Museums teilnehmen möchten im Bus mit Richtung Stadtmitte. Die örtliche Führerin spricht zwar Deutsch, doch haben wir den Eindruck, dass sie ihre Texte einfach nur auswendig gelernt hat. Zwischendurch wird an einem kleinen Lebensmittelgeschäft angehalten, wo die Mineralwasser-Vorräte ergänzt werden können. Am Jiayuguan Hotel steigen wir aus und gehen zu Fuß die kurze Strecke bis zum Jisco-Hotel.
Das InterSoles-Meeting findet in einem Konferenzraum im 8. Stock statt. Auf dem Weg nach oben bleiben wir zusammen mit einer Hotelangestellten gleich zweimal im Fahrstuhl stecken. Dieser bewegt sich nach einigen Minuten Wartezeit aus unerfindlichen Gründen jeweils um 2 Stockwerke weiter. Vor dem Konferenzraum müssen wir durch eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen gehen; die Angst vor Zwischenfällen im Vorfeld der olympischen Spiele ist überall spürbar. Wir kommen gerade rechtzeitig zum Vortrag (pdf, 3.5 mb) von Stephan, der auch die kleine Ausstellung konzipiert hat, die wir uns zwischendurch anschauen. Es ist ziemlich leer im Vortragsraum. Wir erfahren, dass zur Eröffnung des Meetings (Foto von Eclipse-City Ltd.) so an die 200 Besucher da waren; die Chinesen sind allerdings nach einer Anstandsfrist fast alle wieder gegangen. Als Stephan fertig ist, müssen wir schon wieder aufbrechen. Vorher schauen wir aber noch kurz im Eclipse-City-Büro vorbei, wo Catalin mal wieder die Stellung hält.

Vortrag
Inter Soles besteht aus mehreren Vorträgen (hier ein Screenshot aus dem Vortrag von Stephan Heinsius) und ....

Eclipse Walk
... einer Ausstellung mit dem Motto "Eclipse Walk".

Willkommen
Willkommensgruß am Hotel - es handelt sich um eine Laufschrift ....


... die wir auch in bewegter Form verewigen.

Gruppe
Da kommt die nächste Gruppe.

Um 18:00 Uhr kommt dann die Eclipse-City-Gruppe an, die von Beijing aus eine Tour entlang der Seidenstraße unternommen hat. Check-In und Permit-Ausgabe verlaufen auch hier problemlos. Als wir mit ein paar Minuten Verspätung und mit 70 Permits zum Hongda-Hotel aufbrechen, in dem die Gruppen von Guilin Everyone wohnen werden, erfahren wir, dass man dort bereits eingecheckt hat und sich alle Kunden auf ihren Zimmern befinden. Wir warten also in der Lobby des Hotels und so nach und nach trudeln die Teilnehmer ein. Die meisten sind nach den anstrengenden Reisetagen ziemlich müde und sehen sich nach ein paar Stunden ohne Programm. Wie zuvor bei SuW fragen auch hier viele, ob sie nicht morgen auf das Vormittags-Programm verzichten können. Immer noch haben wir keine Gelegenheit gefunden, das mit Rico zu klären. Das morgige Programm dient u.a. dazu, die örtlichen Behörden von Jiuquan und Jinta, auf die wir angewiesen sind, einzubinden. Der Stress morgen ist also gleichsam der Preis für den Zugang zur Zentrallinie. Im Moment ärgere ich mich erneut, dass wir nichts entscheiden können, den Leuten nicht einfach die ersehnte Freizeit gewähren können, nicht einmal wissen, ob wir auf dem aktuellen Wissensstand sind. Trotzdem geben wir so gut es geht einen Überblick zum Ablauf des Eclipse-Tages.

Wir gehen gemeinsam zum Huili Business Hotel rüber. Auf dem Platz vor dem Hotel findet eine Show statt, aus Anlass des 50. Geburtstages des Stahlwerks, der zufällig auch auf den 1. August fällt. Im Hotel hält Rico das offizielle Briefing für morgen ab. Zwar sind die meisten der hier versammelten deutschsprachig, aber eben nicht alle; daher trägt Rico auf Englisch vor. Eigentlich kein Problem .... wenn der Vortrag nicht mit einer Art Werbeblock für Eclipse City beginnen würde. Minutenlang werden Animationen zum Libyen-Camp von 2006 gezeigt. Angi und ich schauen uns erstaunt an. Die Leute wollen doch einfach nur hören, was morgen geplant ist, und dann ins Bett gehen. Unter den Teilnehmern von Guilin Everyone rumort es etwas, als sie nun erfahren, dass sie die Survival Kits nicht kostenlos erhalten, sondern diese (wenn gewünscht) im Camp zukaufen müssen. Natürlich sind das beides im Grunde genommen randliche Details, doch die psychologische Wirkung ist in der aktuellen Situation ungünstig. Zum Glück hat sich inzwischen herausgestellt, dass diejenigen, die morgen vormittag im Hotel bleiben möchten, dies auch tun können. Sie werden nach der Besichtigung des Forts abgeholt und nehmen erst ab Jiuquan am Programm teil.

Gruppe
Rico beim Briefing. Im Hintergrund das Programm für den SoFi-Tag.

Während des Briefings treffen mit etwas Verspätung die Teilnehmer an der Kurzflugreise (Bericht von Hans van der Meer) ein. Sie sind vor etwa einer Stunde mit einer Sondermaschine aus Shanghai in Jiayuguan gelandet. Einige aus dieser Gruppen wollen nicht mehr am vorgesehenen Essen teilnehmen, sondern drängen darauf, zum Hotel gebracht zu werden. Einer der Busse soll sie hinfahren, doch irgendwie ist der Fahrer nicht aufzutreiben. Als er dann auftaucht, ist fast die gesamte Kurzfluggruppe versammelt. Also fahren wir früher als geplant zum Jiayuguan International Hotel. Dort übergebe ich die Permits und die Survival Kits. Einige Permits finden allerdings keinen Abnehmer. Wie ich zu meinem Erstaunen erfahre, sind einige Leute vom Flughafen sofort ins Hotel gefahren und haben sich in ihre Zimmer zurückgezogen. Da ich niemandem aus dem Schlaf holen möchte, vertraue ich die verbliebenen Permits Ivy an, der Reiseleiterin der Kurzfluggruppe.

Für mich ist der Tag aber damit noch nicht zu Ende. Um 23:00 Uhr ist ein Management-Meeting im Eclipse City-Office angesetzt. Ich fahre deshalb zunächst mit dem Taxi zurück zum Huili Business Hotel. Dort haben Angi, Markus Burch, Jörg Schoppmeyer und ein paar andere inzwischen zu Abend gegessen. Und sie haben an mich gedacht und ein paar Reste für mich eingepackt - damit ist die Nacht gerettet. Mit dem Bus geht es zum Office, wo wir Teilnehmer eines denkwürdigen Meetings werden. Mit Engelsgeduld versuchen Rico und Lui Si den lokalen Guides klar zu machen, worauf es morgen ankommt. Diese tun sich damit reichlich schwer, möchten und sollen aber dabei auch nicht ihr Gesicht verlieren. Zwischendurch trudelt noch ein Kunde ein, der noch die Restzahlung an Eclipse City leisten muss. Eigentlich kein Problem, wenn besagter Kunde nicht der Meinung wäre, über den Preis verhandeln zu müssen. Es entwickelt sich ein endlose Diskussion, bis der Herr endlich einsieht, dass man die Reisekosten laut Ausschreibung tatsächlich bezahlen muss und er dies auch tut. Nach dieser Realsatire und bereits weit nach Mitternacht erläutert dann Lui Si mit Hilfe eines Eddings auf einem großen Bogen Papier den Aufbau des Camps. Als es bereits auf 2 Uhr angeht, sind dann endlich alle z.T. komplizierten Details für den bereits angebrochenen Eclipse-Tag geklärt.

Ausgabe der Teilnehmerausweise
Ausgabe der ID-Karten für das Eclipse City Camp im Jiayuguan International Hotel. Aufnahme von Alexander Birkner

Meeting
Mitten in der Nacht: letztes Teammeeting vor dem großen Tag

Meeting
Liu Si erklärt den Beteiligten noch einmal den Aufbauplan des Camps, in dem ...

Meeting
... er ihn auf einem großen Bogen Papier aufzeichnet.



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